Alex Schulman und Jeanette Hain in »Endstation Malma«

Familie! Das Ausrufezeichen steht da nicht ohne Grund. Dieses große Achtung-Zeichen mit dieser gewissen Distanz zu allem, was danach kommt. Harriet heißt die Frau im Mittelpunkt von Alex Schulmans Roman »Endstation Malma«, dem als Mädchen »die Bremsklötzchen abmontiert wurden, und seitdem hat sie einfach nicht mehr anhalten können.
Ihre Eltern stritten sich oft. Irgendwann wusste der Vater einfach, dass seine Frau einen anderen hat. In aller Ruhe wollen sie sich trennen und die beiden Töchter aufteilen. Da schiebt sich eines Nachts fast gleichzeitig die Frage durch die Wand ins Kinderzimmer. »Warum willst du Harriet nicht? Das weiß du genauso gut wie ich. Ich finde es schwierig mit ihr. Wir haben nicht dieselbe Wellenlänge.« Ein paar Tage später werden die Mädchen informiert und Harriet tut leid, dass der Vater nicht bekommen hatte, wen er wollte.

Vielleicht hatte Harriet nie eine Wahl! Vielleicht musste sie zubeißen, ihre Schwester Amelia verletzten? Vielleicht musste sie sich mit blutender Augenbraue von zwei Polizisten durch einen Zug wie eine blinde Passagierin eskortieren lassen? Vielleicht steuerte sie absichtlich in einem Abteil auf Troublemaker Oskar zu, der schon als Kind hohen inneren Druck hatte und kaum fassen konnte, dass ihre gemeinsame Tochter Yana am Köpfchen nach Pfirsich riecht. Vielleicht war alles auch ganz anders. Nicht nur in Harriets Leben, gibt Autor Alex Schulman im Gespräch mit Christian Dunker Einblicke. Er redet auch über seine Kindheit und seinen Schutzreflex für die eigenen Kinder. Aus der Übersetzung aus dem Schwedischen von Hanna Granz liest die Schauspielerin Jeanette Hain.

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