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Einen wie Al Pacino gibt es nur einmal. Für die Weltöffentlichkeit tauchte er wie eine Supernova am Himmel auf. Seine erste Hauptrolle spielte er 1971 in »Panik im Needle Park«. Bis 1975 kamen vier Filme dazu: »Der Pate« und »Der Pate Teil II«, »Serpico« und »Hundstage«, die nicht nur Erfolge, sondern auch Meilensteine der Filmgeschichte waren. Diese Rollen machten Al Pacino zur Legende und veränderten sein Leben für immer, denn seit Marlon Brando und James Dean hatte kein Schauspieler mehr für solches Aufsehen gesorgt. Damals whatte er mit Mitte dreißig schon viele Leben gelebt. In »Sonny Boy« gibt er zum ersten Mal Einblick in seine mitreißende Vergangenheit. Es sind die Memoiren eines Mannes, der nichts mehr zu fürchten und nichts mehr zu verbergen hat.

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»Extrem sexy … ‚Want‘ ist das geile Manifest, für das dir deine To be Read-Liste danken wird« Cosmopolitan

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Herzlichen Glückwunsch, Julja Linhof! Für ihren Roman »Krummes Holz« wird sie am Samstag, 19. Oktober 2024, um 14.00 Uhr auf Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat im Rahmen der Frankfurter Buchmesse mit dem ZDF-„aspekte“-Literaturpreis ausgezeichnet! Verliehen wird der Preis für das beste literarische Prosa-Debüt des Jahres!

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Nach einem Schlaganfall zog Joachim Meyerhoff von Wien nach Berlin. Der Tapetenwechsel sollte ihm gut tun. Aber irgendwie entpuppte sich vieles als ganz schön nervig. Als sich dann auch noch auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ein Zwischenfall ereignet, wird ihm klar, dass es so nicht weitergehen kann. Also zieht er zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.

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Endlich gibt es John Giornos Autobiografie auf Deutsch. Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Urs Engler. John Giorgio war ein Teil von New York. Mehr noch, der Tausendsassa war viele Teile. Poesie, Kunst und Musik durchströmten ihn. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte John Giornio, der bereits in einer intensiven Liebesbeziehung mit Andy Warhol lebte, in Warhols berühmtem ersten Film »Sleep«. Er datete Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Er war auf du und du mit Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Brion Gysin, Jane und Paul Bowles, John Cage, Bob Moog, Patti Smith, Robert Mapplethorpe, Keith Haring. Mit ebenso großer Leidenschaft war Giorno Aktivist. Verklemmt sein kam für ihn nicht in Frage. Schon in den 1960ern schrieb er sehr eindeutige Gedichte, die einem seine Homosexualität ins Gesicht hielt. Mit seinen Performances tourte er um die Welt. Er malte Textplakate. Freunde und Kollegen ließ er nicht fallen. Er war für sie da, verschwieg sie nicht und organsierte die Betreuung für die, die sich mit HIV infizierten und Aids bekamen, als andere lieber Weihrauch schwenkten.

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Linda erwischt ihren Mann beim Sex. Zuhause. Die Affäre ist ein Mann. Jetzt könnten Sie sagen, was soll´s! Wir haben 2024. Aber Sie haben sicher über den CSD in Bautzen gelesen. Ahepka Yves Moïse N’Guessans heftiges Romandebüt spielt nicht in Ostsachsen, sondern an der Elfenbeinküste. Zwar ist Homosexualität da nicht verboten, aber es gibt kein Antidiskriminierungsgesetz.  In der Liste der Länder nach LGBT-Toleranz und -Rechten teilt sich das Land hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Pakistan Platz 105. Ist also wahrscheinlich nicht der Lieblingswohnort der meisten queeren Menschen. Mit dem was sie sah, hat Linda ihren Mann in der Hand, aber will sie überhaupt ihn oder ihre Ehe retten oder suchen beide ihre Freiheit?

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Kann diese Frau ein Wässerchen trüben? Sie kann und wir springen begeistert mit großem Platsch hinterher! Die irische Autorin Liz Nugent arbeitet für Theater, Fernsehen und Film und wurde für ihre Radiofeatures mit gewichtigen Preisen überhäuft. Obenauf liegt die James Joyce Medal for Literature. Dieses Mal geht Liz Nugent über Grenzen. Nach dem Tod ihres Stiefvaters versteht Titelfigur Sally Diamond keine Ironie mehr. Seine letzten Worte »Verbrennt mich im Müll.« setzt sie kurzerhand um. Das kann natürlich nicht gut gehen. Aus einer wahnsinnigen Tat wird ein Psychothriller. Ein Fremder schickt ihr mysteriöse Nachrichten. Aber ist er ihr wirklich so fremd? Oder ähnlicher, als die seltsame Sally Diamond wahrhaben möchte?

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Merken Sie sich Margot Douaihy! Sie ist die Erfinderin der ketterauchenden Hobbyermittlerin Sister Holiday aus New Orleans, einer ziemlich ungewöhnlichen Nonne auf Verbrecherjagd. »Verbrannte Gnade« ist der erste Band der Reihe, »Gesegnetes Wasser« der zweite. Zu ihren Fans gehören auch die Thrillergrößen Don Winslow, Karin Slaughter und Megan Abbott.

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In diesem Buch, das Jil Sander mit derselben Sorgfalt wie ihre Kollektionen betreut hat, öffnet sie ihre Archive und gibt erstmals umfassenden Einblick in ihre eindrucksvolle Karriere als Designerin und Unternehmerin – von den Anfängen in den späten 1960ern über die 90er-Jahre, als ihr Name zu einem der renommiertesten in der gesamten Modebranche wurde, bis zu ihrer Partnerschaft mit Uniqlo, wo sie die Speziallinie +J kreierte. Unbeeindruckt von Trends hielt Jil Sander an ihren Grundprinzipien fest, in der Mode, in der Kosmetik, der Architektur und Innengestaltung ihrer multinationalen Flagshipstores.

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Jamison lernt mit 30 ihren Ex-Mann kennen, einen Schriftsteller-Kollegen, den sie C nennt. Er ist Witwer, mehr als zehn Jahre älter. Sie wünscht sich etwas, dass sich nicht rückgängig machen lässt. Ihr Wunsch wird doppelt wahr. Mit der Geburt ihres Kindes und ihrer Ehe, die mehr von einem Aufeinanderprallen von Konkurrenten hat. Wie soll sie so, Mutterschaft und Beruf hinbekommen? Beeindruckend ist, wie ehrlich Jamison die Scherben einer Ehe aufkehrt mit dem Blick zum Fesnter. Vielleicht liegt ein Zufluchtsort in der Kunst.

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Andrew O’Hagan schreibt für The London Review of Books, Granta und The Guardian. Sein erster Roman »Dunkles Herz« wurde für den Booker-Prize nominiert. In »Caldonian Road« steigt der 52-jährige Campbell Flynn aus einem Taxi. Alles, an das der vermeintlich alte weiße Mann denkt und glaubt, steht in seinem Romanmanuskript, sicher verwahrt im Aktenkoffer an seinem Handgelenk. Aber nicht an die Kette gelegt. Flynn hat sich aus ärmlichen Verhältnissen kommend in der engliischer Upper Class als Schriftsteller einen Platz erobert. Seine Vermeer-Biografie machte den holländischen Maler des Barock nicht bekannter, aber ihn zum Bestsellerautor. Flynns Frau ist die Tochter einer Gräfin, sein bester Freund ein Industrieller, sein Schwager ein Politiker mit Einfluss. Es gibt kaum ein Society-Events, zu dem Flynn nicht eingeladen wird. Aber seine Schwächen sind seine Eitelkeit und der Umgang mit dem lieben Geld.

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Vielleicht war es so. Vielleicht ist alles erfunden. Auf dem Buch steht Roman und der hat es in sich.
Nicht zum Stelldichein sondern zu Recherchezwecken trifft ein Jouranlist die DDR-Sexarbeiterin Uta Krahl. In ihrer Akte steht:
»Uta Lohtner – ab 1971 Fachverkäuferin für Möbel bei der Konsumgenossenschaft. In ihrer Verkaufsstelle bringt sie den höchsten Umsatz. Ansonsten kann gesagt werden, dass es sich bei der Obengenannten um eine attraktive Erscheinung handelt, die auch stets mit der neusten Mode gekleidet ist. Außerdem ist die Lohtner sehr kontaktfreudig. Sie kennt einen großen Personenkreis, der in den Zwickauer Nachtbars verkehrt. In ihrem Wohngebiet wird sie als eine freundliche und hilfsbereite Person geschildert.

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Ces deux-là ne peuvent pas se lâcher. Nous non plus.
Diese innige Umarmung tut enorm gut. Danke »Berlin.« Danke Christophe.

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Winter 2019 – Niccolò ist Teenager, er trinkt, gibt sich unnahbar und handelt rücksichtslos. Ein adoleszenter Panzer gegen die süditalienische Hoffnungslosigkeit und seinen ausgelaugten, gescheiterten Vater Riccardo. Als der ihn zu einem gemeinsamen Roadtrip überredet, wird Niccolò mit der Vergangenheit seiner Eltern konfrontiert. Sommer 2000 – Teresa macht mit ihren Eltern Ferien in Camporotondo. Sie hat Träume, ist neugierig und gleichzeitig verunsichert von der Welt um sie herum. Während des Urlaubs in Sizilien lernt sie Riccardo kennen. Er ist schön und verwegen, sie verliebt sich. Aber Niccolò und sein Vater verstehen sich nicht. Reißt der eine den anderen mit in den Abgrund?

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Die chilenische Journalistin und Schriftstellerin María José Ferrada hat uns bereits mit ihrem Debütroman »Kramp« begeistert, in dem ein Eisenwarenvertreter seine siebenjährige Tochter mit auf die Verkaufstour nimmt. Ihr Neuer, »Der Plakatwächter« heißt Ramón. Er ist Wachmann einer Gerüstbaufirma und beschließt eines Tages auf ein riesiges Coca-Cola-Plakat umzuziehen. In dieser Parabel auf das Leben im kapitalistischen Chile erzählt er seinem Neffen Miguel wie sich das Leben unten von oben anfühlt.

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Unterteilt in fünf Kapitel zeigen Holger Trülzsch und Vera Lehndorff, herausragend begleitet von der Künstlerin Dominique Auerbacher, auf fast 600 Seiten Fotografien, Filmstills, Dokumente ihrer Performances und kritische Texte. Als Künstlerduo haben sie immer gleichberechtigt gearbeitet; es lag eigentlich nahe, dass auch Holger Trülzsch performen und sich von Vera Lehndorff hätte bemalen lassen können. Aber das wäre ihren Interessen und Intentionen entgegengelaufen, wie beide sagen. Für ihre Werke war es ihnen sehr wichtig, dass es sich um einen weiblichen, ›ikonisierten‹ Körper handelte, als die perfekt kreierte Projektionsfläche. Auch darin zeigte sich eine politische Motivation. Als Fotomodell »Veruschka« ist Vera Lehndorff in Antonionis Thriller »Blow Up« von 1966 weltberühmt geworden. Wie ihre Leben fruchtbar zusammengingen (und auch furchtbar, so Holger Trülzsch), davon erzählen sie im großen Interview in den Geistesblüten No. 22 und zur Geistesblüten-Buchpremiere Ende Mai 2024 in Kooperation mit der Urania.

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»Intermezzo« ist die Geschichte zweier Brüder, der eine Anfang dreißig, charismatisch und desillusioniert, der andere zehn Jahre jünger, ernsthaft und introvertiert.
Als die beiden ihren Vater verlieren, reißen alte Wunden zwischen ihnen aufs Neue auf. Ihre Sehnsucht nach Sinn und Nähe treibt sie beide zu den Frauen in ihren Leben.
Doch jeder von ihnen muss erst noch lernen, wirklich zu trauern. Und wirklich zu lieben.

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Spätestens seit der Netflix-Verfilmung seines packenden Romans »Inmitten der Nacht« Julia Roberts, Ethan Hawke und Mahershala Ali haben Leser mit seinem Namen einen Googlealarm verknüpft. Rumaan Alam ist eine der packensten neuen literarischen Stimmen der USA.

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In Frankreich kann sie kaum unbemerkt auf die Straße gehen, so gut sind ihre Bücher. In »Bleib« schnappt uns die preisgekrönte Schriftstellerin Adeline Dieudonné und nimmt uns mit in die französischen Alpen. Erwarten Sie alles, nur keine Postkartenidylle! Eine Frau und ihr Geliebter verbringen das Wochenende in einem Chalet. Auf einmal ist er tot. Sie ist wie gelähmt vor Trauer und Schmerz. Sie meldet sein Sterben nicht, sie ruft niemanden an, sondern bleibt mit seinem Körper allein. Tage lang weicht sie nicht von seiner Seite. Schläft bei ihm, spricht mit ihm, fährt mit ihm auf dem Rücksitz durch die Berge. Und sie beginnt, seiner Ehefrau zu schreiben. In den Briefen erzählt sie die Geschichte einer großen Liebe – und die Geschichte einer Frau, die lernt, selbstbestimmt zu leben.

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Wir erinnern uns gut daran, wie wir mit Tom Rachman seinen Roman »Die Gesichter« vorstellten. Jetzt gelingt ihm ein kleines Wunder. Andere sagen ›ein doppelter Verwandlungstrick‹, weil er sich in »Die Hochstapler« in eine 73jährige Frau versetzt, die ihre Wohnung nicht mehr verlässt, aber in ihrer Fantasie einmal um den ganzen Globus düst. In ihrem Alter will sie es nochmal so richtig wissen, krachen lassen und einen großen Roman schreiben. Dafür nimmt sie die Perspektiven von Menschen ein, die aus ihrem Leben verschwanden. Wie der verschollene Bruder, die entfremdete Tochter und Ex-Liebhaber.

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Gaea Schoeters Roman »Trophäe« ist der Schuss, der die Stille zerreißt und die Bubble zum Platzen bringt, in der wir unser Werteverständnis und die Moral auf Kissen gebettet haben. In den Niederlanden sorgt der Roman bereits für großes Aufsehen. Der millionenschwere Amerikaner Hunter ist passionierter Jäger. Er hatte schon einiges vor der Flinte. Aber für die Big Five müsste er ein Nashorn schießen. Sein Kumpel Van Heeren hat eine folgendschwere Idee… aber der Triumph in Afrika wird von Wilderern durchkreuzt. Hunter könnte ausrasten! Da schlägt Van Heeren ihm die Big Six vor. Lisa Mensing hat diesen gewaltigen Roman ins Deutsche übersetzt. Ein Interview mit Gaea Schoeters erscheint im Geistesblüten Magazin No. 22, in dem sie auch über den grausamen Reiz des eigentlich Undenkbaren spricht.

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Die »Blue Sisters« Avery, Bonnie und Lucky trauern um ihre Schwester Nicky, die im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis gestorben ist. Alle in der Familie haben Suchterfahrungen.
Der Vater ist Alkoholiker. Avery, die Älteste, eine ehemalige Heroinsüchtige, die sich in eine strenge Anwältin verwandelt hat, lebt mit ihrer Frau in London; Bonnie, eine ehemalige Boxerin, arbeitet nach einer vernichtenden Niederlage als Türsteherin in Los Angeles; und Lucky, die Jüngste, modelt in Paris, während sie versucht, aus ihrem harten Partyleben auszubrechen. Die Trauer um Nicky zerfrisst sie. Ein Jahr nach der Beerdigung kehren die Schwestern gemeinsam nach New York zurück, um den Verkauf der Wohnung zu verhindern, in der sie aufgewachsen sind. Darin liegt ihre gemeinsame Chance.

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Die Hanna bei Caroline Peters war nie eine, die sich unverrückbar unbeweglich in einen Setzkasten stellen ließ. Schon zu Zeiten, in denen die traditionelle Rollenverteilung vorsah, dass der Mann arbeiten geht und die Frau den Haushalt schmeißt, wusste sie, dass es Schuhe mit deutlich größerer Reichweite gibt als Pantoffel. In allem mobiler und selbständiger machte sie dieses Wissen nicht. Anpassungsfähiger vielleicht, führen wir uns ihre unterschiedlichen Rollen und Verpflichtungen vor Augen. Die eigenen Ansprüche schraubte sie runter. Vorrang hatten immer die Erwartungen der Familie. Und von der hatte sie jede Menge. Nacheinander heiratete sie drei Studienfreunde. Von jedem von ihnen bekam sie eine Tochter. Richtig frei war sie im Kopf allenfalls, wenn Gedichte sie den Alltag vergessen ließen.

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Die Geschichte von Tilda und Willem beginnt auf offenem Meer, Mitte der 1930er Jahre. Während Tilda eine Vergnügungsreise macht, ist Willems Mission eine mörderische: Als Mitglied der „Legion Condor“ ist er mit dem Schiff unterwegs nach Spanien, wo der Krieg gegen alles, was anders ist, geprobt wird. Anders ist auch Hannah, die gemeinsame Tochter, geboren als der Krieg längst vorbei ist: Wild und unbeherrschbar, lässt sie sich durch nichts zwingen, weder durch Strenge noch durch die unbeholfenen Versuche ihrer Eltern, sie zu lieben. Willem verkriecht sich im Keller des Hauses, um ungestört Jazz zu hören, nachdem er tagsüber als Chemiker daran arbeitet, künstliche Fruchtaromen herzustellen. In den Augen von Tilda ist der schneidige Held von einst eine lächerliche Figur geworden.

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Familie »Schönwald« begeistert wegen ihrer Spleens, ihrer Ängste, ihrer Sehnsüchte und natürlich wegen der vielen Geheimnisse. Philipp Oehmke haucht Ohmachtsthemen unserer Gesellschaft ordentlich Puls ein. Denn…

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Bei seinen anderen Büchern hatte Marc-Uwe Kling vorm Schreiben die Welt oder Figuren im Kopf. Hier war zuerst die Geschichte da. Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. Lena Palmer? Das erinnert an die verschwundene High-School Schülerin aus »Twin Peaks«. Statt David Lynch gibt es bei Kling einen immer größer werdenden Lynchmob. Je mehr »Views« das Video hat, umso schneller muss BKA-Kommissarin Yasira Saad ermitteln, bevor noch was passiert!

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Tash Aw wurde als Kind malaysischer Eltern 1971 in Taiwan geboren und wuchs in Kuala Lumpur auf. Er studierte Jura in Großbritannien, veröffentlichte mehrere Romane. Er wurde zweimal für den Man Booker Prize nominiert. In »Fremde am Pier« (übersetzt von Pociao und Roberto de Hollanda) erzählt er mit Blick auf seine malaysisch-chinesische Familie eine zutiefst persönliche Geschichte des modernen Asiens. Vielleicht beginnt alles an der Universität in England. Da sitzt er beim Lunch inmitten von Kommilitonen, die ihren Stammbaum Generation um Generation herunterbeten können. Und er? Weiß nicht einmal genau, wo seine Großmutter aufgewachsen ist. Tash Aw macht sich auf die Suche, und was er findet, ist nichts weniger als der Kontinent, den er in sich trägt. Von einer Taxifahrt durch das heutige Bangkok über die Besuche bei Kentucky Fried Chicken im Kuala Lumpur seiner Kindheit bis zu den gefährlichen Bootsüberfahrten von China nach Malaysia, die seine Großväter in den Zwanzigerjahren antraten.

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Wie wichtig Kleinigkeiten sind und welche Wucht schmale Bücher haben können, zeigt Claire Keegan in dieser Erzählung aufs Beste. Alles scheint wie immer. Das Wetter, die Arbeit, der Bürokaffee, die Fahrt nach Hause mit Bus. Aber damit mit der so gut kochenden, liebevollen und etwas schielenden Sabine alles so hätte werden können, hätte Cathal ein anderer Mann sein müssen.

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»Anfang Januar 2003 fand meine Mutter zwischen den üblichen Neujahrswünschen in ihrem Briefkasten eine Postkarte. Auf ihr standen lediglich vier Namen: Ephraïm, Emma, Noémie und Jacques, sonst nichts. Meine Mutter Lélia hatte sofort eine Verbindung zu den vier Genannten. So hießen ihre Großeltern, ihr Onkel und ihre Tante, die alle 1942 in Auschwitz umgekommen waren. Auf den Punkt gebracht: Diese Menschen waren ermordet worden, weil sie Juden waren, und sechzig Jahre später schickte uns jemand eine Postkarte, auf der nur ihre Vornamen standen, ohne weitere Erklärung. Wer verschickt solch kryptische Nachrichten? Und warum ohne Absender? Das Ganze war ziemlich beängstigend. Und weil es so merkwürdig war, landete die Postkarte in einer Schublade und wir sprachen nie wieder darüber.
Es muss ungefähr fünfzehn Jahre später gewesen sein, als meine älteste Tochter – sie war damals erst 6 – meiner Mutter aufgeregt erzählte, was ihr in der Schule passiert war. Auf dem Schulhof hatte ein anderes Kind zu ihr gesagt: ›In meiner Familie mögen wir keine Juden.‹« …

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Sie ist eine TikTok-Sensation. Als @PeytonCorinneAuthor mischt sie Instagram auf und für ihren ersten Roman »Unsteady«  regnet es 5-Sterne-Rezensionen. Eishockey-Kapitän Rhys Koteskiy hat nach einem heftigen Schlag auf den Kopf schon Panik, wenn er sich die Schlittschuhe anzieht. Sadie Brown kämpft hoch verschuldet um das Sorgerecht für ihren jüngeren Bruder und will das Eislauftraining nicht schleifen lassen. Selbst den Kopf voll, bekommt sie eine von Thys´ Panikattacken mit. Irgendwas klickt zwischen den beiden oder bricht da das Eis?

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Die Kurzgeschichtensammlung »Friday Black« katapultierte Nana Kwame Adjei-Brenyah auf die New York-Times-Bestsellerliste. In seinem Roman »Chain Gang All-Stars« treten in naher Zukunft der USA zu lebenslanger Haft verurteilte Verbrecher in Gladiatorenkämpfen gegeneinander an. Sie glauben dem Versprechen der Anstaltsleitung, der Beste würde frei gelassen. In Wirklichkeit setzen die Eigentümer der Gefängnisanlage alles daran, dass ihre »besten Insassen« das letzte bisschen Menschlichkeit verlieren. Denn das bringt Werbeeinnahmen. Immer mehr abonnieren den Livestream. Bei Adjei-Brenyahs Zukunftsfantasie lohnt sich auch das Lesen der Fußnoten, die erschreckend deutlich machen, wie nah er dem echten US-amerikanischen Justizsystem kommt.

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»Viel Leidenschaft, Notwendigkeit, Sehnsucht, Glück, Neugierde und immer wieder Leidenschaft. Für das, was man tut, was man sucht. Erzählen von Geschichten im Stillstand. Im besten Fall genau den Moment erwischen, den man sich erhofft hat und oft hat auch kommen sieht. Ich glaube, dass geht allen Standfotografen so. Für mich sind diese Momente wie ein aufziehendes Gewitter. Man hört das Grollen und fiebert dem Moment entgegen, in dem der Blitz einschlägt. Man beobachtet und dann ist es da. Ein Wimpernschlag des Schauspielers, eine leichte Drehung des Kopfes, 2 Schritte mehr, um in einem guten Winkel oder im perfekten Licht zu stehen. Ich liebe das. Vor allem, wenn unsere Suche, das Warten, die Ausdauer und die manchmal sehr verkrampfte, bewegungslose Körperhaltung, bei der man oft versucht, nicht zu atmen, belohnt wird. Man stand an der richtigen Stelle und blieb fast oder gar unbemerkt. Wie ein Ninja. Aber dennoch Teil des Prozesses und des Ganzen. Das muss nicht gleich beim allerersten Take sein. Darum ist es wichtig alles mitzunehmen. Jeder Take ist anders und hat seine eigene Berechtigung fotografiert zu werden. Ich glaube an das Erkennen von Rhythmen, Inhalten und Räumen zugleich, die sich in einer wiederholenden Situation, einer Filmszene oder auch bei einem Portrait so darstellen lassen, dass man Alternativen ausschließen mag und das Gefühl hat, ja, genau das ist es. Es ist wichtig, dass Szenen nicht nachgestellt werden, sondern man die volle Energie, Dynamik und Emotion der Schauspieler, die sie in einer Szene rausholen, zeitgleich einfängt. Man muss jedes Mal aufs neue eine fotografische Balance zwischen seinem eigenen Stil und dem noch Fremden finden. Man muss sich unterordnen—und seine Arbeit an das jeweilige Set angleichen können.«

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Wenn Sie am Ende aller Tage nur »Hätte ich mal« hauchen können, haben Sie was falsch gemacht. Vielleicht liegt großes Glück ja auch in den kleinen Dingen. In der Summe kann da ganz schön was zusammenkommen. Schlechte Laune, miese Laune oder ein Arschlochverhalten können einem dagegen das Herz ganz schön zusammenknautschen. In Jan Weilers neuem Roman hat den fünfzigjährigen Peter Munk ein Herzinfarkt auf der Kaufhaus-Rolltreppe um. Auf einmal sieht er sein Leben an sich vorbeiziehen. In der Reha hat er ganz schön was aufzuarbeiten. Zum ersten Mal überhaupt schaut er als Ganzes auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder einzelnen gelernt hat. Tragisch, lustig. Das pure Leben mit all seinen Kurven.  🙂

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Charles Moriarty hat das Cover unserer Ausgabe No. 21 fotografiert. Er hat uns ein nachdenkliches Essay geschrieben, über seine Freundin Amy Winehouse, ihre Bedeutung für seine Fotokunst und am Ende über das Leben selbst, in dem er sich die Freiheit als schwuler Mann erst erkämpfen musste. Der irische Fotograf lebt heute in London. Seine Arbeiten werden von der National Portrait Gallery gesammelt. Die Arbeiten, die ihm am meisten bedeuten, zeigt er 2024 im Galerieraum der Geistesblüten und einige jetzt schon im Magazin.

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Claude war die Liebe ihres Lebens. Vor bald 25 Jahren verlor Brigitte Giraud ihren Mann bei einem Motorradunfall. Ein Unfall, dessen Hergang ungeklärt bleiben sollte, alle Fragen offen. Sie hatten gerade ein Haus gekauft, in dem sie mit ihrem kleinen Sohn eine Familie sein wollten. Zwanzig Jahre später muss sie es verkaufen. Der Schmerz überwältigt sie. Es bleibt das Gefühl, sie habe Claudes Seele, all die Erinnerungen und Versprechen gleich mitverkauft.
Brigitte Giraud bleibt nur die Flucht nach vorn. Sie muss sich der Vergangenheit stellen. Die wirft existentielle Fragen auf, über das Schicksal, über Schuld und Gedanken an Sühne. Vor allem aber sind da die leer gebliebenen Seiten einer besonderen Liebesgeschichte. All das steckt in ihrem Roman »schnell Leben«, für den sie mit dem Prix Goncourt 2022 ausgezeichnet wurde. Für die Geistesblüten No. 21 traut Brigitte Giraud sich noch einmal einen intimen Blick zurück auf ihren Mann und das Leben an sich. Sie erinnert sich an den Moment, in dem ihr bewusstwird, dass sie die Zukunft, von der sie vor einem Wimpernschlag noch gemeinsam geträumt hatten, in der Gegenwart ein ›allein überleben müssen‹ wird, um eine andere, eine neue Zukunft zu haben.

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Er sieht nicht nur nach zehn von zehn Punkten aus, Jörg Hartmann schreibt auch so. »Der Lärm des Lebens« nennt er seine mitreißenden Erinnerungen in Prosa, die bei Rowohlt Berlin erschienen. Er könnte auf dicke Hose machen, macht er aber nicht.
Wir sprachen mit ihm über Kindheit, seine Eltern und Großeltern und über die Kondition, die es braucht, wenn man Schauspieler:in werden möchte. Irgendwann wird er vielleicht den Bulettenrekord seines Vaters toppen. Ganz sicher sitzt der Ex-Handballdtrainer jetzt auf einer Wolke und jubelt seinem Sohn zu. Zurecht! Im Geistesblüten Magazin No.22 verrät Jörg Hartmann, wen er auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Der Mann ist ein Fuchs!

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Wir hatten ja schon einmal „den größten Spaß“ mit Claire Lombardo. Mit »Genau so, wie es immer war« hat sie uns wieder am Haken. In dieser chaotischen Familie in einer amerikanischen Vorstadt musste Julia Ames schon vieles sein: Geliebte, Ehefrau und Mutter. Ist dabei ihre eigene Persönlichkeit auf der Strecke geblieben? Und wenn ja, findet sie sie wieder? Seltsamer schleicht sich beim immer tiefer gehenden Kennenlernen alles Figuren das Gefühl ein, sie könnten zur eigenen Familie gehören oder Freunde sein. Sie werden lachen, weinen und nicht wollen, dass dieses Buch zu Ende geht.

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Pascal Garnier erhöht von Seite zu Seite die Temperatur. Komplex wie Patricia Highsmith, knackig wie Georges Simenon. Seine Noir-Novellen spielen in kleinen Küstenstädten und in der Landschaft der Ardeche. HIer genießt Éliette ihre Rente, allerdings nicht ohne Bitterkeit. Ihr Ehemann ist tot, die Kinder leben weit entfernt. Keine Freunde weit und breit. Und noch dazu kein Sex. Eines Tages, als über dem Dorf ein Gewitter niedergeht, gewährt sie einem attraktiven Vierzigjährigen, der sich auf dem Land verfahren hat, bei sich Unterschlupf. Doch kaum hat der Kleinganove Éliettes Haus betreten, explodiert ihre Welt geradezu: Der Sohn der Nachbarn kommt bei einem Autounfall ums Leben, eine durchgedrehte junge Frau nistet sich bei ihr ein und auf einmal tauchen zwei Kilo Kokain auf.Achtung vor dem Alter, das nur scheinbar schläft …… in diesem Alter schreit man nicht mehr, man stöhnt nicht mehr, man vögelt ganz leise, damit einen der Tod nicht hört.

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Paul Auster und sein Schwiegersohn Spencer Ostrander haben sich noch tatkräftig an unserer Magazinausgabe No. 22 beteiligt. Spencer Ostrander schrieb für uns ein exklusives Essay über das gemeinsame Buch »Bloodbath Nation«, Paul Auster redigierte und steuerte seine Erzählung »1970« bei. Eine große Geste, die wir den beiden sicher nicht vergessen werden.

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Schon mit ihrem ersten Buch »Der Verdacht« hatte uns Ashley Audrain auf ihrer Seite. Wir sprachen mit ihr über den Ozean hinweg über (Klein-)Kinder, die zu Tätern werden und deren Eltern es nicht wahrhaben wollen. In ihrem neuen Buch »Das Geflüster« fangen die Nachbarn mit dem Tuscheln an, weil einer Mutter auf der Gartenparty die Hand ausrutscht. Nur wenige Wochen später stürzt ihr neunjähriger Sohn Xavier aus dem Fenster. Sofort macht sich die Nachbarschaft einen Reim drauf. Vorne weg die allzu perfekten Mütter, dabei hat sich gerade unter deren Teppichen eine Menge gestapelt.

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»Exzellent geschrieben, zutiefst ergreifend, absolut erschütternd. Ich war von der ersten Seite an gefesselt.« Bonnie Garmus

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»Der Wald« ist mehr als ein Ökothriller. Die Idee dazu kam Eleanor Catton 2016. In dem Jahr, in dem eine Mehrheit für den Brexit stimmte und eine andere Donald Trump wählte, beschäftigte sie sich mit Shakespeare. Niemand in ihrem Neuseelandroman hät sich selbst für einen bösen Menschen, aber jeder von ihnn könnte ein moderner Macbeth mit einer Lady Macbeth-Figur an seiner Seite sein.
Die Geschichte beginnt mit einem Erdrutsch, der eine Stadt auf der neuseeländischen Südinsel abschneidet und dazu führt, dass der örtliche Geschäftsmann Sir Owen Darvish und seine Frau Jill ihre nahe gelegene Farm vom Immobilienmarkt zurückziehen. Das weckt das Interesse von Mira Bunting, der Gründerin eines Guerilla-Gartenkollektivs namens Birnam Wood, die sich auf den Weg macht, um das Land als potenzielle Anbaufläche zu erkunden. Dort wird sie von dem rätselhaften Tech-Milliardär Robert Lemoine aufgegriffen, der behauptet, das Grundstück heimlich gekauft zu haben, und anbietet, Birnam Wood zu unterstützen. Fast zu selben Zeit beginnt Journalist Tony Gallo herumzuschnüffeln, weil er weiß, irgendwas stinkt hier.

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Stop! Haben Sie auch schon mal drüber nachgedacht, einfach die Koffer zu packen und zu verduften? Weg von allem, was Sie kennen. Sie würden staunen, welches mentale Gepäck es am Ende in Ihren Rucksack oder Koffer schafft. Das stellen auch Alena und Rainer in Thorsten Nagelschmidts Roman »Soledad« fest. Den Neustart-Button haben beide in ihren Leben häufiger gedrückt oder drücken müssen. Sie ist Fotografin. Nach einer Kurzschlusstrennung von ihrer Freundin reist sie allein weiter zu einer Lodge in einem entlegenen Winkel Kolumbiens. Hier trifft sie den Lodgebebreiber Rainer. Vom Alter her könnte er ihr Vater sein. Endlich raus aus der ständigen Leistungsspirale und dem Ringen um Anerkennung nimmt die Geschichte ihren Lauf.

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Jake Lamar wuchs in der Bronx. Nach seinem Harvard-Abschluss schrieb er sechs Jahre lang für das Time Magazine.Inspiriert von F. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway, Gertrude Stein, Richard Wright und James Baldwin zog er 1993 nach Paris. Er lehrt kreatives Schreiben an der Sciences Po. Mit 30 veröffentlichte er seine Memoiren Bourgeois Blues, in denen er die Beziehung zu seinem Vater thematisiert. Dafür wurd er mit dem Lyndhurst-Preis ausgezeichnet. Mittlerweile schrieb er sieben Romane, zahlreiche Essays, Kurzgeschichten und ein Theaterstück. Nautilus veröffentlicht 2024  »Das schwarze Chamäleon« übersetzt und mit einem Nachwort von Robert Brack. Es ist eine Gesellschaftssatire verpackt als Krimi klischeefrei versetzt mit Rassismen und Vorurteilen:

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Nehmen Sie Marion Messinas »Die Entblößten« mit zum nächsten gesetzten Abendessen. Sie werden es erleben, die Stimmung kocht hoch. Den einen ist die Autorin zu politisch. Das sind auch die, die meinen, hätte Messina weniger auf aktuelle Themen und Denkanstöße geachtet, hätte sie noch zwei literarische Schleifen mehr drehen können. Die andere Tischhälfte – ach was, sagen wir mal die anderen zwei Drittel – werden sagen, Messina ist »die neue Michel Houellebecq«. Kein Wunder, erzählt sie doch kassandrisch geschickt von einem Frankreich in naher Zukunft. Hier nimmt der Rechtspopulismus immer weiter zu. Um ein unumstößliches Zeichen zu setzen, nimmt sich ein Student das Leben. Während die Mehrheit auf dem Pulverfass immer dichter zusammenrückt, statt nach vorn zu springen.

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Als einziges Kind ihrer Eltern gibt es für Roberta keine andere Zukunft als die, einmal die Bäuerin auf dem Hof zu sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Doch Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, auch wenn sie genau weiß, dass das ein Traum bleiben wird. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, in der sie sich zu Hause fühlt. Und dann gibt es da noch den Pfarrerssohn Wilhelm, ihren Freund aus Kindertagen. Die beiden verlieben sich ineinander. Also zieht Roberta nicht weg. Sie ist nicht die erste Frau, die für Wilhelm im Dorf bleibt, seine Mutter Gertrud machte es vor Jahren genauso. Es wird Zeit für beide Frauen, ihr Leben zu überdenken und Entscheidungen zu treffen.

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»Tasmanien« erzählt die Geschichte eines Mannes, der die Kontrolle über die Welt verloren hat und nun auf der Suche nach seiner, nach unserer Zukunft ist. Paolo ist Anfang vierzig und italienischer Journalist und Romancier. Seine Ehe hat einen kritischen Punkt erreicht, als seine Frau beschließt, die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen, und die beiden sich vom Lebenstraum eines gemeinsamen Kindes verabschieden müssen. Um seiner eigenen Krise zu entkommen, bricht Paolo zur Klimakonferenz nach Paris auf, tauscht sich mit einem Wolkenforscher über klimatische Phänomene aus, mit einer Kriegsreporterin über internationalen Terrorismus – er reist in zahlreiche Städte und Länder, nur um nicht zu Hause zu sein.

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Machen Sie einen Moment die Augen zu und stellen Sie sich eine Situation vor. Privat oder beruflich, ganz egal. Hauptsache eine mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten ohne Spielfeldbegrenzung. Oder noch besser, stellen Sie sich einen bisher unbekannten Planeten vor. Nacheinander laufen Frauen ins Bild. Die Erste und die Letzte tragen unumkehrbare Verantwortung. Trifft das auch auf die Vorletzte zu?
Katja Oskamp hat einen autobiografischen Roman geschrieben.»Die vorletzte Frau« ist eine Profi-Pendlerin, die hin und her schwingt zwischen zwei Männern. Der eine ist Generalmusikdirektor, der sich an die Ostsee auf seine drei Buchstaben GMD zurückzieht. Der andere heißt Tosch und ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Selbst empfindet sich die Erzählerin als Schauspielerin in verschiedenen Rollen. Dabei ist sie gerade auch in den nicht vorhersehbaren Momenten sehr patent und textsicher.

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Miranda July ist eine der aufregendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre Kinofilme, Kunstaktionen und ihre Bücher werden weltweit gefeiert und sehnsüchtig erwartet. In ihrem neuen Roman »Auf allen vieren« buchen sich eine Künstlerin und ein Mann in ein Motel. Aber er ist nicht ihr Mann, denn der ist Musikproduzent und mit ihrem gemeinsamen nonbinären Kind zuhause in New York. Den Typ im Bett neben ihr hat sie an einer Tankstelle aufgerissen. Davey heißt er. Davey putzte so gekonnt ihre Windschutzscheibe, sie konnte nicht anders. Schließlich hängt Freundin Jordi ihr schon ewig in den Ohren, sie sollte endlich ihr Leben rumreißen, bevor ihr Östrogenspiegel auf dem Boden zerschmettert. Auf keinen Fall will sie wie ihre Großmutter enden, die aus dem Fenster sprang, kurz nachdem sie die ersten grauen Haare an sich bemerkte. Lieber will die Ausreißerin alles ändern und alles riskieren, also engagiert sie Raumausstatterin Claire, damit sie ihr Motelzimmer in ein Zimmer ganz für sich allein verwandelt. Und schon ist da noch eine Künstlerin. Daveys Frau.

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EMPFEHLUNG

Sie schrieb über die erste Schweizer Pfarrerin, deren Wahl durch die Gemeinde einen Skandal auslöste. Jetzt sprach sie mit viel Wärme und gaz ohne Pathos mit 15 »Queer Kids« über Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung und Selbstausdruck. Sie alle wünschen sich eine Zukunft, in der jeder Mensch sich selbst sein kann.

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