Barrie Koskys »Und Vorhang auf, hallo!« mit Stefan Kurt, dem Star aus »La Cage Aux Folles«
Australien und Europa, Queerness und Judentum, Popkultur und Opernbühne – Barrie Kosky, gefeierter Opernregisseur und meisterhafter Jongleur scheinbar unvereinbarer Gegensätze, lässt uns in »Und Vorhang auf, hallo!« an seinem außergewöhnlichen Leben teilhaben. Geboren und aufgewachsen in Australien, 15 000 Kilometer Luftlinie entfernt von Europa, der Wiege der Oper, hat er schon früh seine Liebe zu dieser Kunstform entdeckt. Wie kam es dazu? Wie passen diese beiden Welten zusammen? Was verbindet das Musiktheater, die australische Kindheit und Jugend von Barrie Kosky und seine Karriere in den europäischen Kulturmetropolen? Sechs Frauen und eine als Miss Piggy berühmt gewordene Schweinedame haben Kosky auf je eigene Art und Weise an Musik herangeführt. Sein Buch ist keine Autobiografie, sondern eher eine Tauchfahrt Koloraturen auf- und abwärts in seine Gedankenwelt, Erfahrungen und Fantasien, in seine Beziehung zu den verschiedenen Opern, ihren Urhebern und Protagonist:innen. In den Geistesblüten inszenierten wir einen Barrie Kosky-Matinée. »Seine Operndiva« Stefan Kurt liest aus »Und Vorhang auf, hallo!«. Keiner ›phasert‹ Augenblitze so treffsicher wie Stefan Kurt. In Koskys Inszenierung von »La Cage Aux Folles« ist er in der Doppelrolle Albin und Zaza auf der Bühne. George und Albin haben sich an der Côte d’Azur ein Leben eingerichtet. Mit Zaza auf der Bühne ist ihr Nachtclub immer ausverkauft. Alle wollen sie erleben. Nur der gemeinsam groß gezogene Sohn Jean-Michel möchte sie für einen Moment aus der Wohnung haben, weil er Anne heiraten möchte und ihre anreisende Eltern nicht nur erzkonservativ sondern arschverklemmt sind. Stefan Kurt spricht in dem Film über seine Verwandlungen in Albin und Zaza, über Einsamkeit und Verletztheit und die vom Publikum spürbar mitgetragene Selbstbekenntnis »Ich bin, was ich bin«.