Gabriele von Arnim, Das Leben ist ein vorübergehender Zustand

Bleiben, bei ihm bleiben, bei sich bleiben. Sie hatte sich schon entschieden, wollte gehen. Raus aus der Beziehung, raus der gemeinsamen Wohnung. Hinein in ein eigenes Leben. Noch am selben Tag bekommt er einen Schlaganfall, zehn Tage später den zweiten. Er bleibt der gleiche Mann, ist aber kein Macher mehr. Er kann nicht mehr deutlich sprechen, nicht gehen, nicht lesen, nicht schreiben – aber nach wie vor denkt er wasserhell. Zutiefst eingekerkert in sich, ausgeschlossen von der Welt, die er bisher so großräumig bewohnt hat. Ein zerstörter Mensch, ein Bär ohne Wildnis. Und sie? Sie bleibt bei ihm, an seiner Seite, seine Frau. Ratlos sitzt sie zusammen mit der Vergangenheit und der Zukunft auf der schmalen Bank namens Jetzt. Wie lebt man Krankheit? Zehn Jahre lang haben die beiden gekämpft, gelitten, gewütet und sich gegenseitig mit neuer Innigkeit kennengelernt.Gabriele von Arnim beschreibt in diesem literarischen Text, wie schmal der Grat ist zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, Zuwendung und Herrschsucht. Wie leicht Rettungsversuche in demütigender Herabwürdigung enden. Und Aufopferung erbarmungslos wird. Wie liebt und hütet man einen Mann, der an dem Tag zusammenbricht, an dem man ihm gesagt hat, man könne nicht mehr leben mit ihm? Wie schafft man die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben? In den Geistesblüten im Gespräch mit der Journalistin und Autorin Christiane Grefe erzählt sie von den „Zeiten, in denen das Leben mit rohen Zumutungen über einen herfällt, und man nicht weiß, wie man sie ertragen, wie sie überstehen soll.“ Ihr Buch spendet Trost. Es idealisiert nicht, schönt nicht. Es ist ein Buch über das Verstehen, über das Zulassen, über das Bleiben und eine lange Reise zu sich selbst. Für die Geistesblüten-Ausgabe No. 16 hat Gabriele von Arnim das sehr persönliche Essay ‚Vom Trost des Lesens‘ geschrieben. „Flucht – ist das Stichwort. Fluchtlust. Weg aus dem eigenen Leben, weg von dem, was ist und bedrückt. Bitte nicht bleiben müssen. Dann stürze ich mich in Bücher. In fremde Leben, fremde Verwirrungen, fremde Landschaften. Dann will ich lesen, was ich nicht lebe. …“ Signierte Exemplare von Das Leben ist ein vorübergehender Zustand sind inkl. Magazin im Onlineshop und der Buchhandlung der Geistesblüten erhältlich.

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