Iris Sayram und Inga Busch »Für euch«
Köln in den 1980er und 90er Jahren. Die Eltern von Iris Sayram haben wenig, aber sie haben sich, eine Menge Lebenslust und vor allem ihre kleine Tochter. Hauptsache lieben, alles andere findet sich. Manchmal leider ganz unten, da wo keiner anpacken will.
»Klofrau war nicht der dreckigste Job, den Du gemacht hast. Jeden Tag. Ob krank oder gesund. Du hattest nichts, schliefst sogar auf der Straße und immer wieder gab es Ärger mit der Polizei. Am Ende konntest Du nur noch das verkaufen, was Dir keiner nehmen kann: Deinen Körper. Viele Narben und Wunden hast Du davongetragen, bist krank geworden. Beklagt hast Du Dich nie. Selbst Deinen Humor hast Du nicht verloren. Wie hast Du das all die Jahre geschafft? »Für Euch« hast Du immer gesagt. Aber ich habe lange nicht verstanden, wie wörtlich Du das gemeint hast und was Du alles für mich geopfert hast. Bis zu diesem Wochenende.« »Für euch« ist die besondere Liebeserklärung an eine nonkonforme Frau, deren Leben dadurch so politisch ist und beispielhaft für die Härte des sozialen Aufstiegs in einem Land, dass zu den reichsten der Welt zählt. Aber Geld allein hat bekanntlich noch niemanden glücklich gemacht. Ein warmes Herz hingegen schon.
Iris Sayram liebt Musik und ist nach eigener Aussage halb kölsch halb türkisch. Nach ihrer Tätigkeit als juristische Referentin beim rbb wechselte die Journalistin und Rechtsanwältin als bundespolitische Korrespondentin ins ARD Hauptstadtstudio. Aus ihrem Memoir »Für euch« liest die Schauspielerin Inga Busch.
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