Lizzie Doron: »Almost The Same But Different«

Der Junge auf dem Cover des Geistesblüten Magazin No. 20 spricht einen an. Frech, direkt, mit ganz viel Vertrauen. Als würde er uns und wir ihn kennen. Vor 50 Jahren hat ihn die 1935 in Berlin geborene Fotografin Anno Wilms in Tel Aviv fotografiert. Damals im Mai 1973. Am Hotspot Hilton Beach. Nur wenige Monate später, am jüdischen Feiertag Jom Kippur griffen ägyptische und syrische Truppen Israel an. Es war der 6. Oktober 1973. Die Geistesblüten fragten die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron nach ihren Erinnerungen an 1973. Sie war damals nur wenig älter als der Junge auf unserem Cover und diente in der israelischen Armee auf den Golanhöhen. Sie sagt von sich selbst, sie war eine militante Zionistin, die sich heftig gegen die Skepsis ihrer Mutter Helena wehrte. Die Skepsis einer Überlebenden des Holocaust gegen ein Hochrüsten Israels, die bei ihrer Tochter nur wütendes Kopfschütteln auslöst. »Wem soll man sein Leben widmen, wenn nicht der Heimat?« Die tragischen Ereignisse im Herbst 1973 bringen Lizzie zum Umdenken. Durch und durch Zoon politikon schrieb sie 2021 in ihrem Roman »Was wäre wenn« eindrücklich darüber, wie es ist, durch direktes Erleben von Unrecht politisch desillusioniert zu werden. Dabei schlägt Lizzie Doron den Bogen von Golda Meir zum gegenwärtigen Protest gegen die Regierung unter Benjamin Netanjahu. Gerade für ihre Generation sind die Schatten der Vergangenheit nur allzu augenfällig und schmerzhaft präsent. Die Hintergründe zum exklusiven Essay im Geistesblüten Magazin erzählt Lizzie Doron in diesem Film.

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