»Das rote Buch der Abschiede«

»Das rote Buch der Abschiede«Pirkko Saisio

Endlich können wir Pirkko Saisios autobiografischen Roman »Das rote Buch der Abschiede« auch auf Deutsch lesen. Elina Kritzokat hat ihn übersetzt. 2003 erschien das finnische Original »Punainen erokirja«. Die Frau in dem Roman spürt in den 1970ern in Helsinki nicht nur den drängenden Wunsch Schriftstellerin werden zu wollen. Nein, sie möchte sich sexuell befreien, frei lieben dürfen. Möglicherweise eine ihrer Kommilitoninnen. 50 bzw. 20 Jahre später scheinen Finnland und viele anderer Länder vielfältiger. Verschiedene Lebensentwürfe, Paar- und Poly-Beziehungen sind sichtbarer in der Öffentlichkeit. Aber Sichtbarkeit ist nur ein Indikator. Aber sie ist weder ein Indiz noch sonst ein unumstößlicher Beweis für mehr Offenheit und Toleranz. Obwohl jede Beziehung einzigartig ist, sind da doch wiederkehrende Codes, die Pirkko Saisio in ihrem Roman seziert. Die meisten eigenen Beziehungen waren Quelle ihrer Inspiration. In Finnland ist sie ein Superstar. Ob als Autorin, Schauspielerin oder Regisseurin. Mit dem Schauspieler Harri Hyttinen hat sie eine Tochter. Elsa, die auch Schauspielerin geworden ist. Mit ihrer Lebenspartnerin, der Filmregisseurin Pirjo Honkasalo, arbeitet Pirkko Saisio gerade an einem Film unter dem Titel »Orenda«. Das Drama über Schuld und Gnade fußt auf ihrer Liebesbeziehung und künstlerischen Zusammenarbeit. Saisio schrieb das Originaldrehbuch und wird eine der Hauptfiguren spielen. In ihrem preisgekrönten Roman »Das rote Buch der Abschiede« kämpft ihre Protagonistin um Selbstbestimmung und einen Platz in Helsinkis Kunstszene. Die eigene Mutter würde die Protagonistin für ihre Liebe am liebsten zum Arzt schicken. Als eine Kommilitonin zu ihr sagt: »Es gibt auch Frauen, die Frauen lieben«. Auf ihrem Weg zur sexuellen und künstlerischen Befreiung muss die Protagonistin immer wieder Abschied nehmen. Vom Elternhaus, von den Jugendfreunden und von den Frauen, die sie liebt.

Für unsere Geistesblüten No. 21 gab uns Pirkko Saisio ein sehr persönliches Interview. Das schöne Foto von ihr hat Laura Malmivaara gemacht.

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