»Happy End«
»Happy End«Andrew Sean Greer
Moment mal! Den Schriftsteller Arthur Weniger kennen wir doch? Vor fünf Jahren schickten Sie ihn auf einen Selbsterkundungstrip. Seine Karriere blinkte in weiter Ferne. Zu Literaturveranstaltungen wird er immer nur als ›Plus Eins‹ eingeladen. Das mögen Single-Gäste bei traditionellen Hochzeiten reizend finden. Holt dich aber die Verlagsbranche als Anhängsel dazu, weil dein Ex ein prominenter Dichter ist, bleib in Buffetnähe oder stecke dir die dickste Socke in die Hose. Arthurs Taktik ist eine andere. Er denkt, er weiß es besser und macht sich jedes Mal unfreiwillig zum Affen. Vollkommen egal, was für ein Vortrag wo auch immer auf der Welt stattfindet, er fährt hin. Hauptsache die Termine lenken ihn von den Hochzeitsplänen seines Ex-Lovers Freddy ab. Hochgradig eitel und schwer enttäuscht von sich selbst stürzt sich Arthur von einer hoffnungslosen Affäre in die nächste.
Für diesen schrägen Selbstfindungstrip wurden Andrew Sean Greer mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet.
Ist doch klar, dass »Pulitzer-Andrew« solch ein illustres Personal nicht ausgestellt auf einem Sockel einstauben lässt. Die müssen (im wahrsten Sinne des Wortes“ raus in die Welt. Mittlerweiler ist Arthur Anfang 50. Er ist weiß, privilegiert, wird überall hin zu Voträgen eingeladen. Sein Lebenspartner Freddy Pelu geht auf die 40 zu. Vor etwa neun Jahren wurden sie beiläufig ein Paar. Aber wenn sie nicht binnen eines Monats ihre Mietrückstände für ihr Seit »Einzimmer-Bungalow in San Francisco zahlen, stehen sie auf der Straße. Midlife-Crisis ade. Jetzt kommt der Ritt auf der Achterbahn.
Was Pulitzer-Gewinner mitunter erleben, erzählt Andrew Sean Greer im Interview im Geistesblüten Magazin No. 20.